WANDERHÄUSER | 2013

 

WANDERHÄUSER I-V

2013, mehrteilige Installation, Holz, Papier, Kunststoff, Stahl, Aluminium, Kupfer

Ausschreibung : …UND WAS MACHEN WIR MORGEN?

Ausstellung, Hohenloher Kunstverein, Künzelsau, 1. Juni−3. Juli 2013

 

Von Anbeginn der Menschheitsgeschichte spielte die Behausung immer eine zentrale Rolle. Waren es einst Höhlen, Hütten oder einfachste Unterkünfte, hat sich Architektur im Laufe der Jahrtausende in allen Spielarten manifestiert, und das Entwickeln auf grund neuer technischer Möglichkeiten und Bedürfnisse geht stetig voran.

Doch das scheinbar verbriefte Recht auf das schmucke Eigenheim wird heutzutage immer fragwürdiger und letztlich auch zum Luxusgedanken.

War der Mensch einerseits durch Hunger, Krieg und Umweltfaktoren schon immer gezwungen, seinen Standort zu wechseln, wird ihn dies auch in Zukunft nicht loslassen Die Frage stellt sich, wie geht die Menschheit um mit immer knapper werdenden Ressourcen, Krieg, Vertreibung sowie Umwelteinflüssen, unter anderem als Folge des globalen Klimawandels. Der Mensch wird künftig wohl im wahrsten Sinne des Wortes nur temporär an einem Ort bleiben können!

Er ist auf Wanderschaft, nimmt seine Habseligkeiten mit, schnürt sein Bündel und zieht weiter. Er muss flexibel sein, um sich immer schneller verändernden Situationen anzupassen. Ein globales Phänomen, dem immer mehr Bedeutung zukommen wird:

…UND WAS MACHEN WIR MORGEN?

Den fünf Kontinenten entsprechend, habe ich fragmentarische „Häuser“ entworfen, häusliche Geborgenheit lediglich andeutend, und diese auf „Wanderstäbe“ aus Stahl montiert.

Die „Wanderhäuser“ sind so konstruiert, dass sie den Spannungsbogen zwischen Stabilität und Fragilität ausloten. Sinnbild für die Brüchigkeit scheinbar stabiler Strukturen.

 

Ulrike Thiele, 2013